Rundwanderung Weisstannen Oberdorf - Horn vom Sonntag, 18. Juni 23
7 Wandersleute entstiegen in Weisstannen Oberdorf dem übervollen ersten Postauto des wunderbar sonnigen Tages. (Kein Märchen!)
Dem Gufenbach entlang ging es allmählich ansteigend zur Rinder- und Mutterkuhalp beim Sässli Unterlavtina hoch, wo wir kurz pausierten und die imposanten Felswände und ersten Zacken der grauen Hörner uns gegenüber bestaunen konnten.
Jetzt zweigten wir rechts vom Batöni- in den Steinbockweg in Richtung Rappenloch ab. Beim steilen Aufstieg über die Weide begegnete uns die einzige Gämse des Tages. Vereinzelt blühten noch weisse Alpenanemonen, während Polster von Steinquengel und Thymian im Sonnenlicht leuchteten.
Der Kuckuck rief fast ununterbrochen in unserer Nähe und ab und zu hörten wir das Wasser über die Felsen der Lavtinarunse rieseln. Wenige Bäume am Weg sorgten für einen kühlen Unterstand, wo wir kurz anhalten und durchatmen konnten. Auch die frisch geschorenen Schafe beim Rappenloch scharten sich unter den schattenspendenden Bäumen am Steilhang. Von hier aus war jetzt der vom Schnee weiss gefleckte Pizol zu sehen.
Bei der Alphütte Rappenloch stand die Türe offen. Wir wurden vom anwesenden Paar freundlich begrüsst und in ein Gespräch verwickelt. So erfuhren wir vom Enkel des damaligen Alphirts, wie hier anno 1911, die ersten Steinböcke in der Schweiz wieder angesiedelt wurden. Die Hütte habe dazumal noch ein Stück weiter unten gestanden. Das Gelände sei dort aber abgerutscht und so habe man sie am heutigen Standort neu aufgebaut. Währenddessen wurden wir mit kühlem, Fruchttee bewirtet, der uns erfrischte und den letzten Schwung gab, unser Ziel zu erreichen. An üppig grünen Hängen mit riesigen Farnbüscheln, den ersten blühenden Alpenrosen und Heidelbeersträuchern vorbei, gelangten wir zum aussichtsreichen Horn.
Wir genossen mit dem Picknick auch den grandiosen Ausblick auf das Weisstannental, den Pizol mit den grauen Hörnern, die Alviergruppe und den Gonzen sowie die gegenüberliegende Talseite mit dem Spitzmeilengebiet.
Nach dem Lunch ging der Weg zwischen Alpenrosenstauden und Wachholderbüschen um die Schönmad herum zu den Feuchtwiesen „Bi de Bäch“. Hier blühten Knabenkraut, Mehlprimel, Enzian, Veilchen und Felder von Trollblumen. Wir überquerten 5 wasserarme Bäche und stiegen langsam zur Alp Valtnov herab, wo eine Schar hübsche, aufgeweckte Ziegen weidete.
Jetzt wurde der Weg allmählich steiler abfallend und wir erreichten den Wald. Über die Alpweide bei Gula ging es an zahlreichen Kühen und Kälbern und später einer prachtvollen Wiese vorbei zum Einstieg in den Felsenweg.
Wanderstöcke wurden ausgepackt und ein paar Schlucke getrunken, um die letzten 300 m Abstieg sicher und erfrischt hinunter uns zu bringen.
Erneut überraschten Blumen am Wegrand. Maiglöckchen und Frauenschuh waren hier nebst zarten Akeleiblättrigen Wiesenrauten und rundblättrigem Steinbrech, Bergflockenblumen und Narzissenblütigen Anemonen vertreten.
Unterhalb der Felswände entschieden alle, den Weg bis nach Weisstannen Oberdorf noch unter die Füsse zu nehmen, obwohl sonntags das Postauto bis zur Alp Vorsiez fährt. So bogen wir rechts in den Steinbruchweg ein und kamen an die Seez. Meist dem rauschenden Bach folgend und im Schatten von Bäumen und Sträuchern, bewunderten wir die üppige Vegetation und Blüte.
Zu erwähnen wären die vielen Rosensträucher und vereinzelte Türkenbundlilien.
In Weisstannen Oberdorf angelangt hatten wir Zeit für einen Rundgang durchs schmucke Dorf und eine Erfrischung am Schatten vor der alten Post. Das älteste Steinhaus des Tals wurde vor rund 10 Jahren wiederbelebt und beherbergt nun das Ortsmuseum und einen Laden mit selbst hergestellten Produkten.
7 müde und zufriedene Wandersleute bestiegen das Postauto nach Sargans, wo sich die einen und anderen Wege trennten.
Danke Verena für diesen wundervollen Tag!
Verfasst von Barbara Bäni