Bericht zur Tour
Autor
Markus Pappe
Erstellt am
29.07.2016 14:39
Letzte Änderung
29.07.2016 15:27
Tourenbericht

Die Wettervorhersage für den Raum Maloja – Bivio kündigte für den Samstag Regen an, den ganzen Tag über. Das Wettertelefon sprach dann von nicht grossen Mengen, aber immer wieder, möglichen Gewittern, Nebel: Grund genug, die Tour und die Unterkunft rechtzeitig abzusagen und eine Etappe der Via Gottardo am Sonntag als Ersatztour vorzuschlagen. Von den ursprünglich 11 Angemeldeten kamen dann 5 mit. Drei waren wegen Unfall verhindert und drei hatten dann etwas anderes vor.
Die Etappe 13 der Via Gottardo führt von Rodi nach Lavorgo. Die Etappe beginnt mit der Piottinoschlucht, nach dem Dazio Grande, dem (restaurierten) alten Zollgebäude. Der erste Durchgang durch die Schlucht erfolgte im 16. Jahrhundert. Seit 1934 verläuft die Strasse durch einen Tunnel und umgeht die Schlucht. In den 90er-Jahren wurde die alte Kantonsstrasse durch die Schlucht restauriert. Vom alten Saumweg ist ein kleiner Teil sichtbar. Die Strasse ist jetzt mit Gras überwachsen: eindrückliche Strassenbaukunst durch die enge Schucht. Weiter verläuft der Weg als Bergweg, mit Informationstafeln zu Bahn und Strasse. Alle freuen sich am Trainspotting: Wenn der Zug aus dem Tunnel kommt, im nächsten verschwindet und Minute später weiter unten oder oben wieder auftaucht, nach dem Kehrtunnel. Die Züge sind jetzt noch häufig. Mit der Eröffnung des Basistunnels werden sie seltener zu sehen sein.
Ab Faido verläuft der Weg zwischen dem Fluss und der Autobahn, immer geradeaus, beidseitig hat es grosse Bäume. Der Ticino und die Autobahn bekämpfen sich mit ihrem Lärm. Manchmal gewinnt der Fluss, meist aber die Autobahn. Ab und zu macht sich auch ein Zug bemerkbar. Fast die halbe Strecke ist geteert. Der Etappenteil Faido - Lavorgo lohnt sich nicht. Man müsste für dieses Teilstück das Postauto nehmen und ab Lavorgo bis Giornico oder Biasca weiterwandern. Die Tour Giornico - Lavorgo haben wir im Frühling gemacht. Zwischen Faido und Lavorgo haben wir einen kleinen Umweg nach Chiggiogna eingebaut, um dort die romanische Kirche Maria Assunta mit schönen Fresken und einem Flügelaltar aus dem 15. Jhdt. zu besuchen. Die Kirche wurde vor 20 Jahren restauriert; der Besuch hat sich gelohnt. Das Postauto hält auch in Chiggiogna.
Nach heissen, sonnigen 5 Stunden erreichten wir den Bus in Lavorgo. Ein kühles Getränk gibt es in Lavorgo oder Faido nur aus dem Automaten.

Markus Pappe