Freitag
Start mit Kaffee im Fäld, Treffen mit SAC Titlis 7+7 SAC Baldern.
Anfangs sind wir der Binna entlang hochgewandert, warm und sonnig. Unterwegs Mutterkühe angetroffen, die eine entgegenkommende Wanderin maltraitiert hatten. Wir sind dann über den Halsensee ausgewichen, unser Glück, denn dort oben liess sich herrlich baden. Nach kurzem Abstieg wieder Aufstieg über zwei Böden mit mäandrierendem Bach und einigen grösseren Steinblöcken. Von der schönen Aussichtsterrasse der Binntalhütte konnten wir Steinböcke beobachten. In der Hütte konnten wir Französisch praktizieren, sie wird vom SAC Delémont geführt.
Samstag
Am Morgen regnerisches Wetter, nach kurzem Aufstieg war der Albrunpass = Bocchetta di Arbola und somit Italien erreicht. Die Aussicht war beschränkt, aber das Wetter besserte sich nach und nach. Wir sind in Richtung der beiden Laghi abgestiegen, aber an der Alpe Forno Inferiore in ein Paralleltal mit schilfumrandeten Seeli abgebogen. Von der Alpe della Valle ging's aufwärts zum Passo Pojala (= Beyele, Kiefernzapfen auf Wallisertitsch). Den Abstieg zum Lago di Pojala haben wir improvisiert. Der gleichnamige See war dann nur noch den Hartgesottenen warm genug zum Baden - am Pass noch Schneefelder, die Sonne hatte sich auch noch nicht wieder voll engagiert. An der Alpe Poiala, hoch über dem Lago di Agaro, einem weiteren Stausee, haben wir unseren Weg in Richtung Bocchetta di Scarpia fortgesetzt. Die Option, en passant den Monte San Giatto zu besteigen, haben wir ausgelassen: Gipfel immer noch in Wolken. Hinunter zur rausgeputzten Alpe Crampiolo und weiter durch schönen Lärchenwald haben wir die Alpe Devero erreicht und erst einmal auf der Terrasse der Unterkunft eine Birra Moretti oder einen Vino Bianco getankt. Währenddessen kam der Patron mit seinem Pickup-Truck mit Karacho auf die Restaurant-Terrasse gefahren, wohl um Runterschalten zu vermeiden, und hat dabei ein paar unserer Rucksäcke überfahren. Zum Glück nur Blech- und Plastikschaden, kein Brillenschaden.
Sonntag
Bei schönstem Sommerwetter ging's am nicht so frühen Morgen steil den Südhang zum Passo della Rossa = Geisspfad mittels Kraxeln und armierter Kletterei hinauf. Schwierig, in den Geröllfeldern Schatten zu finden. Dafür wurden wir auf der Passhöhe nicht nur mit dem Blick hinunter zum Geisspfadsee sondern weit ins Wallis belohnt. Auf dem Weg hinunter zum Mässersee wurde dann das Geröll nach und nach durch Vegetation verdrängt. Der idyllische Mässersee ist kein Geheimtipp mehr, und so mussten wir ihn mit anderen Touristen teilen. Dafür war die Wassertemperatur angenehm um mit den Kaulquappen um die Wette zu schwimmen. Zum Glück ist die untere Hälfte des Sees zum Baden freigegeben und nur die obere Hälfte für eine seltene Wasserpflanze, die eine bestimmte Wassertiefe braucht, reserviert. Vom Mässersee ging's durch lichten Lärchenwald und an der Abraumhalde der Mineraliengrube Längenbach vorbei (kein Interesse, bei den Temperaturen zu wühlen) hinunter zum Fäld für einen kühlen Abschlusstrunk. Im Binntal waren schon 28°C, beim Umsteigen in Brig natürlich noch ein paar Grad mehr. Ein Lob auf den Aprikosenstand vor dem Bahnhof in Brig, den wir durch geschickte Waggonwahl bei der MGB in der Pole Position erreicht haben. Summa Summarum hatten wir drei wunderbare Wandertage mit Mitgliedern vom SAC Titlis, eine harmonische Wandergruppe. Vielen Dank für die Organisation, liebe Milena.
(Jürgen Gück)