Eine Hochtour auf einen der stolzesten Gipfel der Zentralschweiz, der von seiner Besteigungsgeschichte her viel historisches Flair hat. Die Zustiege sind lang. Je nach Verhältnissen führen diese via Planurahütte oder Hüfihütte zur Chammlilücke und von dort auf den Gipfel. Der Abstieg erfolgt entweder gleich wie der Zustieg oder aber – etwas kürzer – via Chammlijoch auf den Klausenpass. Letzterer ist jedoch abhängig von den Bedingungen beim ausgesetzten Iswändli.
Details zu Reise und Unterkunft nach der Anmeldung.
Für diese lange Hochtour möchte ich insbesondere auch Sektionsmitglieder animieren mitzukommen, die sich zutrauen, eine Seilschaft auf dem Gletscher und im mittelschweren Firn zu führen. So können wir sicherstellen, dass wir anderen die Teilnahme ermöglichen, die sich dies nicht zutrauen.
Gross Schärhorn
Eine Gruppe von sechs Berggängerinnen und einem Berggänger vom SAC Baldern trafen sich in Linthal mit Caroline Fink, die diese Jubiläumstour geleitet hat. Mit dem Alpentaxi fuhren wir auf der Strasse der AXPO bis nach Hintersand, wo der Aufstieg begann. Dabei begleitete uns eine wunderschöne, vielfältige Alpenvegetation, sogar Feuerlilien standen am Wegesrand. Nach der mächtigen Felswand öffnet sich das ausladende Alptal im Ober Sand, dann Schotterhänge, manchmal Fels und grössere Schneefelder, bis wir die Planurahütte auf 2940m erreichten. Der Aufstieg war trotz den 1650 Höhenmeter ein Genuss, weil wir es ganz gemütlich nahmen. Die zwei Windkolken bei der Hütte sind eindrücklich und die Gletscherlandschaft im Morgengrauen imposant.
Bei einem feinen Essen mit zwei sehr feinen Suppen und unterhalten mit der Hüttenkatze erholten wir uns vom Aufstieg, um dann, ganz human um 4.45 Uhr, ohne Stirnlampe weil schon hell, bei schönem Wetter loszulaufen. Wir liefen an diesem Tag eine gefühlte Ewigkeit über die weite Gletscherlandschaft vom Hüfifirn. Erstmal zu einem Felssporn, wo wir ein kleines Depot einrichteten und dann bis zum Fels vom Schärhorn, wo das kraxeln im Schotter und Fels begann. Schon am Morgen waren weiß Wolken in Bewegung und unser Gipfel, immer in Sichtweite, manchmal im dunklen Gewölk. Ein warmer Südwind blies uns den Föhn um die Ohren, aber da wir nicht froren, war uns das egal. Bis er dann auf dem Grat, ca. 200m unter dem Gipfel, so zugelegt hatte, dass niemand mehr grad stehen konnte, ohne davongeblasen zu werden. Genau dann hätten wir Steigeisen montieren müssen und klettern war auch noch angesagt.
Wir entschieden uns schweren Herzens umzudrehen. Auf dem Rückweg mussten wir noch über den breiten Rücken des Chamlijochs aufsteigen um dann über das Iswändli, das wir mit Steigeisen im Schnee laufend hinter uns liessen, abzusteigen. Darauf folgten viele Schneefelder, die wir runterrutschen konnten – manchmal auch ungewollt nicht auf den Füssen- bis fast zum Pass runter. Eine schöne Tour, trotz fehlendem Gipfel, eine sehr angenehme Gruppe und die feinen Pommes am Klausenpass haben das Ganze noch perfekt abgerundet.
Danke Caroline für die tolle Tour!
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