Der Hohlaubgrat ist die eleganteste Linie auf das Allalinhorn. Von der Britanniahütte SAC gelangt man über weite Gletscherflächen und Schotter zum Grat. Dieser führt, teils exponiert im Firn, bis zur Kletterei auf rund 4000m Höhe. Die Kletterei im oberen zweiten Grad ist relativ kurz und mit einzelnen Sicherungsstangen versehen, aufgrund der Höhe jedoch unter Umständen anstrengend. Danach führt ein kurzer Verbindungsgrat zum Gipfel. Der Abstieg zum Mittelallalin ist technisch einfach und kurz. Er fordert an ein bis zwei Stellen jedoch zügiges Gehen aufgrund von Seraczonen oberhalb der Route. Ebenfalls sind solide Gletscherkenntnisse notwendig.
Bitte melde dich nur für diese Tour an, wenn du in den zwölf Monaten vor der Tour mindestens drei Hochtouren, Skihochtouren, T5-Alpinwanderungen und/oder Klettertouren gemacht hast.
Ebenfalls wichtig ist, dass du dich am Wochenende vorher akklimatisierst oder einen Tag vorher anreist.
Und: Seilführer*innen wanted!
Details zur Anreise werden den Angemeldeten mitgeteilt.
Jegihorn – tausend Meter tiefer als das Allalinhorn
In der ersten Juliwoche besuchte ich den Tourenleiterkurs Sommer 2 im Gebiebt Lagginhorn/Weissmies. Es herrschten sehr aussergewöhnliche Verhältnisse: Oberhalb von 3700 Meter Höhe liegt so viel Schnee, dass Felstouren zu reinen Firntouren werden. Teils vereinfacht dies die Tour, teils erschwert es sie aber auch. Etwa, wenn Sicherungsmöglichkeiten wie Zacken oder Stangen unter dem Schnee liegen. Ausserdem kommt es immer wieder zu Neuschneefällen in der Höhe. Deshalb entschied ich, das Allalinhorn durch das Jegihorn (3206 m) zu ersetzen: ein wunderbarer Gneisgipfel in der Nähe der Weissmieshütte.
Die Route «Alpendurst» gehört zu den schönsten Plaisir-Mehrseillängenrouten der Alpen, so finde ich. Sie ist 14 Seillängen lang, in absolut alpinem Ambiente, jedoch ausserordentlich gut abgesichert.
Logistisch erschwerend kam hinzu, dass mein Gepäck-Depot – während meines TL-2-Sommerkurses – bei den schweren Unwettern im Saastal im Hotel Moulin verschüttet wurde. Ebenfalls im Depot waren mein Computer und mein Kletterseil. Dank der super Kooperation der Teilnehmenden, konnten wir den Wechsel der Tour und das Material dennoch gut organisieren. Wir kommunizierten via SMS/Smartphone und zwei Teilnehmende brachten ihre Seile mit – danke Tamara und Fabian! Fabian ist übrigens aus der Sektion Pilatus und ein Kollege von mir. Er wird diesen Sommer den TL Sommer 1 besuchen und kam als Seilschaftsführer mit. Am Ende waren wir nur zwei Seilschaften. Da wir vom Niveau her sehr homogen unterwegs waren, konnten wir innerhalb der Seilschaften alternierend vorsteigen, was ein gutes Tempo erlaubte. Auch beim Standbau und der Seilhandhabung waren wir effizient und kletterten die gesamte Route in schweren Bergschuhen, was uns unsere Füsse dankten!
Insgesamt eine tolle Alternativroute und – ganz grundsätzlich – immer eine super Route. Man muss sie einfach mögen!
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