Wir wandern ab Erstfeld das Tal hinauf, vemutlich über Bodenberg zum Fulensee - Bademöglichkeit - und weiter zur Kröntenhütte. Am Sonntag Aufstieg via Normalroute (Spannortjoch, Südgrat) auf den Gipfel und auf der gleichen Route wieder ins Tal nach Erstfeld. Je nach Müdigkeit gönnen wir uns, anders als unsere Pionierinnen, ab Bodenberg ein Alpentaxi.
Im Juli 1921 standen die ersten Hochtouren mit Führern auf dem Programm, wobei gleich zwei Gipfel bestiegen wurden. Die nachfolgende Darstellung zeigt, dass der Bericht darüber auf einer Doppelseite im Tourenheft dargestellt wurde. Ob sich die Ergänzung in Klammer bei Führer Tresch auf ihn bezog?
Tourenberichte aus unserem Archiv:
Düssistock Scheerhorn
2 – 3. Juli 1921
Amsteg ab 6½h
Hüfihütte an 11¼h Hüfihütte – Scheerhorn 4 St.
Aufstieg 4 Std. Abstieg z. Hütte 1½ «
Abstieg (Westwand) Hütte – Amsteg 3½ «
Düssialp – Maderanertal –
Amsteg 4½ Std.
Teilnehmer: 5 Teilnehmer: 2
Kosten: Kosten:
Leiter: Frl. Hurter + Baumann Leiter: --
Führer: F. Zgraggen Führer: Tresch (schön)
Wetter: prima Wetter: prima
S c h e e r h o r n / Bericht Ruth Lehmann
Endlich im dritten Anlauf konnte die Tour mit Wetterglück durchgeführt wer-den. 9 Stunden Aufstieg benötigte man für den Aufstieg von der Alp Ober-lammerbach auf den Gipfel des kleinen Scheerhornes, die Kletterei war heikel, erschwert durch lose Steine. Als Belohnung eine überwältigende Aussicht. Es folgte die Traversierung zum grossen Scheerhorn und der Abstieg mit Umweg, wegen aperem Gletscher, übers Chammlijoch zur Klausenpasshöhe. Eine an-sehnliche 14 stündige Tagesleistung der 5 Teilnehmerinnen.
(aus Protokoll der Mitgliederversammlung vom 29. September 1971)
Jubiläumstour Gross Spannort
Zu dritt starteten wir am Freitag um 9Uhr in Erstfeld (475m) nach einem Znünikafi zur Juli-Jubiläumstour, Stefan als Tourenleiter mit Jakob und mir. Das Wetter für die beiden Tage schien inmitten einer instabilen Lage perfekt. Beim landschaftlich genussvollen Aufstieg durchs wasserreiche Erstfeldertal kamen wir bald ins Schwitzen, und die gemütliche Mittagsrast im Moorgebiet am Fulensee erlaubte dem, der wollte (es war nur einer... ) ein kühles Bad. Bei der Hütte (1903m) angekommen, machten wir nach freundlichem Empfang durch das Hüttenteam und nach einer Pause in der Sonne noch einen Ausflug in den nahen Klettergarten. Der Abend endete damit, dass mindestens die Hälfte der Gäste vor einem kleinen Laptop-Bildschirm versammelt das Penaltyschiessen Schweiz-Spanien verfolgte.... bis dann mit der Enttäuschung auch die Nachtruhe einkehrte und nurmehr das Rauschen des Bachs uns in die Nacht begleitete.
Anderntags liefen wir kurz vor fünf Uhr unter verblassenden Sternen los in Richtung Gross Spannort. Ein lachsroter Morgenhimmel kündigte schlechteres Wetter an, doch bis auf den Gipfel sollte uns noch etliche Sonne vergönnt sein. Nach dem abwechslungsreichen Aufstieg zum Graw Stock (2453m) montierten wir Steigeisen und Gstälti und nahmen am Seil den weiten und angesichts der Einsinktiefe etwas beschwerlichen Weg über den Glatt Firn unter die Füsse - die zweitgrösste Eisfläche im Kanton Uri, wie uns die Routenbeschreibung lehrt. Am Spannortjoch (2902m) angelangt, nahmen wir die letzten 300 Höhenmeter Kletterpartie auf Steigeisen in Angriff. Nach einem etwas kniffligen Einstieg über den Bergschrund und durchs erste Couloir - mit einem Fuss auf dem Randfelsen, mit dem anderen Fuss im Schnee, ob das wohl damals 1921 noch anders aussah? – ging es über weitere Kletterstellen und Schneefelder mit immer wieder spektakulären Blicken in die Tiefe hoch bis zum Gipfel (3198m). Gipfelrast mit wundervoller Aussicht – und natürlich mit Jubiläums-Eintrag samt Jubiläumskleber ins Gipfelbuch. Der Abstieg mit vier Abseilstellen war etwas zeitraubender als gedacht – und der Regen kam früher als angekündigt: Um drei Uhr zurück auf dem Graw Stock packten wir statt Picknick eilig unsere Regenjacken aus und machten uns auf den Abstieg zur Hütte. Schon reichlich durchnässt gönnten wir uns daselbst noch ein Zvieri, noch durchnässter erreichten wir gut eineinhalb Stunden später über den steilen und mittlerweile recht rutschigen Geisspfad den Bodenberg und waren froh um den bestellten Taxidienst. Eine schöne, lange, erlebnisreiche Jubiläumstour - schade, waren wir nicht zahlreicher!
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