Am Samstag fahren wir nach Täsch, für die letzten Höhenmeter in die Täschhütte sind unsere Muskeln gefordert, ich rechne mit ca. 4 h Aufstieg.
Unser sonntägliches Ziel ist das Rimpfischhorn, das wir über Gletscher und den letzten Aufschwung kletternd (II) erreichen. Nach der Kraxlerei zurück auf den Gletscher geht es über den Allalinpass der Britanniahütte entgegen, als Dessert ist noch ein kurzer Gegenanstieg zu bewältigen, wo hoffentlich eine Erfrischung auf uns wartet.
Am Montagmorgen steht das Allalinhorn via Hohlaubgrat auf dem Programm, auch hier nähern wir uns dem Gipfel zuerst über Gletscher und ganz am Schluss folgt dann noch eine kurze Kraxlerei (3a). Für den Abstieg benützen wir die Normalroute zurück zur Bergstation der Metro Alpin, Tourismus sei dank, können die Knie mit zur Hilfenahme der Bahn geschont werden.
Da wir die Hütten wechseln, ist es vorteilhaft nicht den ganzen Haushalt mitzuschleppen (Überschreitung).
Rimpfisch- und Allalinhorn 1. - 3. Juli 2017
Für das Wochenende war wechselhaftes Wetter angesagt, für den Montag hingegen gutes, stabiles Wetter. Die verschiedenen Wettergötter waren sich nicht ganz einig, daher habe ich den besten Bericht als - positive! - Entscheidungsgrundlage genommen.
Am Samstag liessen wir uns mit dem Taxi von Täsch bis zur Täschalp befördern. Dort musste das angeschriebene Haus natürlich ausprobiert werden. Bei der Essenszubereitung und dem Service besteht hier noch Potenzial nach oben. Danach stiegen wir bei bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen zur Täschhütte auf. Dort angekommen, konnte ich feststellen, dass nicht jede / jeder zum perfekten GastgeberIn geboren ist.
Am Sonntagmorgen starteten wir im Dunkeln. Das Tageslicht erreichte uns erst auf dem Gletscher. Beim Übergang auf den Mellichgletscher ist der Gletscherrückgang gut sichtbar, da müssen die Karten angepasst werden (ein paar zusätzliche Höhenmeter für uns!). Wegen dem wenigen Schnee und dem spaltenüberdeckenden Neuschnee der letzten Tage habe ich beschlossen, zuerst Richtung Allalinpass zu ziehen, um dann auf der Fläche gegen Süden Richtung Rimpfischsattel abzuzweigen. Bei der diffusen Sicht war es eine kleine Herausforderung, die zahlreichen Spalten rechtzeitig zu erkennen. Ausser uns war noch eine deutsche Viererseilschaft Richtung Rimpfischhorn unterwegs, die sich im mittleren Teil für einen anderen Weg entschied. Als wir uns beim Rimpfischsattel alle wieder trafen, hatte der Wind bereits sehr stark zugenommen. Die Viererseilschaft hat deshalb dort umgedreht und es somit beim Sattel belassen, während wir uns noch bis zu einer kleinen Erhebung westlich des Sattels emporkämpften und diese als unseren Gipfel auserkoren. Der Abstieg zur Britanniahütte war dann bis zum Allalinsattel nur noch Blindflug. Unterwegs ist uns eine deutsche Dreierseilschaft entgegengekommen, die eigentlich ebenfalls die Britanniahütte anpeilte. Mit ein paar stichhaltigen Argumenten konnten wir sie überzeugen, die Richtung um 180 Grad zu ändern. Kurz vor der Britanniahütte machte uns der kleine Gegenanstieg dann nichts mehr aus; die Aussicht auf das Ziel war verlockender.
Am Montagmorgen setzten wir uns bei klarem Himmel Richtung Allalinhorn in Bewegung. Auch da sehr wenig Schnee, viele Spalten, jedoch dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein. Die kleine Felsbarriere vor dem Gipfel war ein Genuss! Auf dem Gipfel ging kein Lüftchen, als wir unsere mitgebrachten Brote und alles, was dazwischen lag, verzehrten. Für den Abstieg wählten wir die Normalroute (Autobahn) bis zur der Bergstation der Metro Alpin. Zur Umgehung einer schmelzenden Brücke ist jetzt eine Leiter installiert. Dank all dieser technischen und mechanischen Hilfsmittel gelangten wir locker nach Saas Fee.
Fazit: es lohnt sich auch bei nicht ganz eindeutigem Wetterbericht, einfach mal zu probieren!
Seildompteure: Romi Friedli und Werner Schmid
Teilnehmer: David Wilson, Jürg Hutter, Ignaz Bürge und Thomas Brückmann
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