Der SFAC Zürich hatte den Wildspitz am 13. Nov. 1921 im Tourenprogramm.
Wir ziehen es vor diese Jubiläumstour wegen des Orchideenreichtums im Bergsturzgebiet im Frühsommer zu machen. Die Wanderung geht von Arth-Goldau Richtung Ochsenboden - Goldauer Bergsturz - Gnipen und zum Wildspitz, dem höchsten Punkt im Kanton Zug. Der Abstieg führt uns zur Alpwirtschaft Halsegg und danach nach Sattel Aegeri.
1806 war der Bergsturz von Goldau. 30-40 Mio Kubikmeter Gestein donnerten ins Tal. Man glaubte dieses Trümmerfeld würde lange so bleiben. Doch in den letzten 200 Jahren hat eine Rückeroberung des Schuttgeländes durch die Natur stattgefunden. So werden wir auf unserem Aufstieg u.a. einen grossartigen Orchideenreichtum entdecken können. Fotoapparat nicht vergessen.
Der Wildspitz stand in den Anfangsjahren als Wanderung öfters auf dem Programm, erstaunlicherweise aber jeweils in den Monaten November und Februar. Dabei wurde in keinem Tourenbericht ein Hinweis auf Schnee gemacht.
Tourenbericht vom 13. Nov. 1921
Zürich ab 7.05
Zugerberg an 828
Zugerberg – Wildspitz ca. 3½ St.
Wildspitz – Goldau ca. 2 St.
Teilnehmer: 9 Sekt. Zch 5
Sekt. St. Gallen 2
D.Ö. Alpenv. 1
Gast 1
Kosten: ca. 11 fr.
Wetter: sehr schön
Leiterin: Frl. Hurter
W i l d s p i t z / Bericht Nelly Kurfiss
Der Regen setzte – entgegen der Prognose – bereits am Mittag ein, was die 17 Teilnehmerinnen aber nicht abhielt, der missglückten Tour das Positive abzuge¬winnen.
(aus Protokoll der Mitgliederversammlung vom 30. Juni 1971)
Wildspitz Jubiläumstour 2.Juni 2021
Wildspitz Jubiläumstour 2.6.2021
6 Frauen und 1 Mann standen erwartungsvoll beieinander am Bahnhof Arth Goldau um die wetterbedingte verschobene Wanderung nachzuholen. Ohne Kaffee und Bustransfer gings zügig noch über Asphalt zum Einstieg. Heute (nicht wie im Jahre 1806) wird ja der Bergsturz beobachtet, somit ist die Gefahr wohl klein damit überrascht zu werden, aber gross die Hoffnung Frauenschuhe zu sichten. Waldvögelein und Fuchsknabenkraut waren schnell erkannt am Wegrand, dann plötzlich ein, zwei Frauenschühlein und mit der Zeit ganze wunderschöne Büschel davon…wer hätte das gedacht! Es ging steil und stetig 1180m «obsi» aber um 12.30h waren wir alle beim Kreuz am Gnipen – wir haben natürlich unterwegs auch Halt gemacht für Trank, das erforderte der steile Aufstieg, und auch um Aussicht und Natur zu geniessen. Gipfelbucheintrag, Fototermin etc. Weiter gings zum Wildspitzgipfel Ankunft 14h. Interessant die Landeskarten Ausschnitte die uns Beatrice vorlegte: eine vor 100 Jahren und die heutige dazu, und zum Dessert offeriert: «Geduldszältli».
Nun noch einen kurzen Aufstieg und hinunter zum ersehnten Espresso auf der Halsegg, nicht zu vergessen das letzte Schneefeld wo eine Schneeballschlacht lockte und eine Wanderin fast in einem «Schneeloch» verschwunden wäre. Auf dem weiteren Abstieg Richtung Sattel-Ägeri, so viele wunderschöne Orchideen überall. Ein kurzes Gewitter am Ende unserer Tour brachte etwas Abkühlung. Den ereignisvollen Tag haben wir dann in der Beiz bei einem Bier ausklingen lassen. Dank an Beatrice für die sorgfältige Tourenführung und Leitung.
Verena und Inge
Um einen Bericht zu dieser Tour verfassen zu können musst du dich einloggen. Wenn du noch kein Benutzerkonto hast, musst du dir zuerst ein Benutzerkonto anlegen.